Sonntag, 31. Januar 2016

Auf der Suche...

Am Montag war es noch etwas zu früh. Ich habe versucht ein wenig im flachen spazieren zu gehen, aber nach nur 5 Minuten spürte ich das Knie und bin wieder umgedreht. Ich mache immer noch Fortschritte, natürlich nicht mehr so schnell. Wenn ich mich aber auf Kleinigkeiten konzentriere, dann merke ich dass es langsam aber sicher vorwärts geht :-)

Am Freitag bei strahlend schönem Wetter traute ich mich nochmals, natürlich mit einem Stock zur Sicherheit, auf eine kleine Runde - und siehe da, es ging sehr gut! Das erste Mal seit dem Unfall habe ich die Kinder von der Bushaltestelle unten beim See zu Fuß geholt, statt mit dem Auto :-) Das traue ich mich aber nur, solange es nicht rutschig ist - es geht doch von uns aus bis zur Bushaltestelle nur bergab...


Die herrliche Belohnung!! 

Zurück nach Hause geht es dann bergauf - das ist auf jeden Fall angenehmer zu gehen!
Ich bin ja sehr froh, dass ich im letzten Sommer das Laufband zurück geschickt und stattdessen einen gebrauchten Crosstrainer gefunden habe. Mit dem Laufband hätte ich jetzt und in den kommenden noch 8 Monaten nichts anfangen können. Auf dem Crosstrainer stehe ich seit etwa 2 Wochen schon 2-3 Mal am Tag für 5-15 Minuten. Meistens komme ich zurzeit täglich auf 20-30 Minuten :-) und die Bewegung tut das Knie sehr gut!! Was gar nicht gut tut, ist zu langes sitzen, vor allem bei der Arbeit. Wenn ich aber nachher wieder meine Beweglichkeitsübungen mache, dann geht es wieder :-)

Zum "Crosstrainer-Training" mache ich mehrmals täglich meine Beweglichkeitsübungen, dreimal am Tag die (vom Arzt empfohlenen)  Kräftigungsübungen für das Bein und 3-4 Mal pro Woche mein Oberkörper- und Rumpfstabi-Training - an Bewegung fehlt es mir im Moment nicht ;-)

Trotzdem bin ich immer noch auf der Suche nach meinen Muskeln... Meine Physiotherapeutin hat mir gesagt, dass man nur bei der OP 30 % der Muskel verliert... und dann noch die Inaktivität als ich nicht drauf stehen konnte/durfte hat seins dazu getan... da werde ich wohl eine Weile lang suchen müssen... ;-) Gestern habe ich Fotos für meinen Bruder gemacht, da er nachgefragt hat wie es so geht - ist schon ein krasser Unterschied...



...ich denke man sieht welches Bein verletzt ist... lach...

Die Wunde heilt aber sehr schön, das Knie wird immer Beweglicher und an den Muskeln bin ich dran - sie werden langsam aber sicher wieder zurück kehren!! 
Ich habe ja noch Zeit - noch 8 Monate bis zum ersten Lauf... lach... ;-)

Dienstag, 19. Januar 2016

An den Nagel hängen…

…kann ich jetzt endlich die Krücken. Durch den Bluterguss im Fuß habe ich bisher am Morgen beim aufstehen gar nicht auf den Fuß stehen können, zuerst war es das Schienbein, das zu sehr geschmerzt hat und dann ist es in den Knöchel runter gewandert… Zuerst musste ich mit Hilfe der Krücken runter in die Küche hupfen, einen Topfen auflegen und erst nach 20 Minuten konnte ich vorsichtig versuchen drauf zu stehen. Nach dem Frühstück dann meine Beweglichkeitsübungen und ich konnte für den Rest des Tages wieder frei laufen.

Blöd ist nur wenn man am Abend von der Arbeit heim kommt, normal ins Bett geht und am Morgen entdeckt, dass man die Krücken in die Küche vergessen hat… ja, das ist mir einmal (aber nur einmal) passiert und ja, man kann ganz gut auf den Hintern die Treppe hinunter rutschen …lach… ;-)

Seit gestern ist es aber soweit – ich bin wie gewohnt etwas früher aufgestanden (sonst geht sich meine ganze Fußpflege am Morgen nicht aus) und habe entdeckt, dass ich auf den Fuß stehen kann. Also ging ich, noch nicht ganz wach, einfach wie gewohnt runter in die Küche um Topfen aufzulegen. In der Küche angekommen, fragte ich mich warum ich mir jetzt, am frühen Morgen, noch Zeit für einen Topfenwickel nehmen soll… und da ich kein Grund mehr finden konnte warum ich im Halbschlaf Lebensmittel auf dem Bein schmieren sollte, bin ich wieder nach oben ins Bad ;-) Da es mir heute Morgen genauso gut ging (außer, dass ich gar nicht runter gegangen bin, sondern gleich ins Bad), werden hängen die Krücken ab heute auf den Nagel! :-)



Am Sonntag habe ich mir ein Trainingseck im Schlafzimmer eingerichtet, es ist im Moment einfach zu kalt um auf den Dachboden zu gehen ;-) Und ich habe am Sonntag mein erstes Training; Oberkörper- und Rumpftraining, durchgeführt. Herrlich!!! :-)

Gestern in der Therapie durfte ich dann zum 3-Wochen-Jubiläum nach dem Unfall endlich mal auf den Hometrainer. Zu Hause funktioniert es noch nicht, da ich die Pedale nicht umstellen kann und der Radius noch etwas zu groß ist. In der Therapie kann man den Radius aber verkleinern und ich durfte 20 schöne Minuten Heimtrainer „fahren“ – herrlich!! Und zu Hause darf ich schon vorsichtig und ohne Widerstand auf dem Crosstrainer stehen. Das habe ich heute natürlich gleich zum ersten Mal vor meinem Oberkörper- und Rumpftraining ausprobiert – 5 vorsichtige schöne Minuten :-))) *freufreufreu*

Dienstag, 12. Januar 2016

Aufwärts

Heute vor 2 Wochen war ich frisch operiert, wie die Zeit doch schnell geht. Seit die Schmerzen im Unterschenkel wieder besser geworden sind, geht es auch langsam aber sicher aufwärts. 

Nach der Physiotherapie letzten Montag, habe ich das Bein für ein paar Tage nach Anleitung meiner Therapeutin gar nicht mehr belastet. Ich habe das Bein 3-4 Mal pro Tag mit Topfenwickel behandelt, fleißig mein Gel geschmiert und ab Donnerstag ging es dann endlich etwas besser, so dass ich mich getraut habe den Fuß wieder leicht zu belasten. Zuerst mit beiden Krücken, dann mit einem und am Wochenende konnte ich schon die ersten Schritte ganz ohne probieren. Dass ich mich dabei so unsicher fühlen würde, hätte ich mich niemals gedacht. Ich traute das Knie nicht wirklich und hatte immer Angst, dass es durch knickt. Mit jedem vorsichtigen Schritt geht es aber immer besser und so steigere ich das Ganze jetzt schön langsam und laufe immer mehr ohne Krücken – natürlich ohne zu übertreiben und überbelasten ;-)

  
Zum Glück bin ich ja noch beweglich und muss nicht jedes Mal über die Treppe nach oben holpern um den Topfen in der Badewanne abzuwaschen ...lach... ;-)

Seit dem ersten Tag mache ich jeden Tag brav meine Beweglichkeitsübungen und Bewegung tut sooo gut!! Auch in den Tagen als ich die schlimmsten Schmerzen am Schienbein hatte, habe ich die Übungen durchgeführt, und sogar dann haben sie mir gut getan! Jetzt geht es weiter in Phase 2, ab der 3. Woche nach der OP, und es werden langsam auch ein wenig Kräftigungsübungen eingebaut. Heute habe ich drei neue Übung am Plan, worüber ich mich sehr gefreut habe. Zwei davon tun aber noch in die abgenommene Sehne weh, und so werde ich morgen sicherheitshalber zuerst in der Physio fragen, ob ich die schon machen soll. Diesen hier geht aber schon:

:-)

Zweimal die Woche habe ich Physiotherapie – am feinsten ist die Lymphdrainage ;-) aber auch die Motorschiene und der Strom tun gut! :-)

Motorschiene für die Beweglichkeit...
...und Strom für die Durchblutung

Seit gestern ist dann wieder ein kleines Stück Alltag zurück gekehrt und ich habe angefangen zu arbeiten. Da ich beim Arbeiten sehr viel vor dem Computer sitze und dabei mein Bein hoch legen und kühlen kann, ist es kein Problem und ich freue mich sehr wieder zurück zu sein!!


So sind die ersten 2 Wochen nach der OP schon vergangen – wie die Zeit schnell geht – und ich habe mich schon an viele Fortschritte freuen können, es geht aufwärts!! 

Nur noch 8 Monate und 2 Wochen bis ich wieder laufen darf …lach… ;-)

Mittwoch, 6. Januar 2016

Laufen ade...

Jetzt muss ich mich doch mal melden, es ist höchster Zeit… (Achtung: sehr langer Beitrag… ;-)

Sechs Wochen war es sehr ruhig hier bei mir im Blogg. In der Vorweihnachtszeit hatte ich auch so viel um die Ohren, dass ich in der virtuellen Welt kaum noch unterwegs war. Zudem gab es in der Zeit sowieso nicht viel zu berichten.

Anfang Dezember hatte ich seit langem einen Termin beim Hautarzt um eine recht große und nicht ganz schöne Leberfleck zu entfernen. Eine zentimeterlange Wunde musste mit zwei Nähten wieder  zugemacht werden und danach bekam ich 2 Wochen Trainingsverbot… ein wenig habe ich mich schon geärgert, hätte ich den Termin doch 2 Wochen später gelegt. Über Weihnachten wäre ich sowieso nicht zum Laufen gekommen. Andererseits hatte ich ja sowieso so viel zu tun, dass es eigentlich egal war und ein paar kleine Trainingseinheiten zu Hause habe ich trotzdem hinbekommen ;-)

Bei der Nachkontrolle bekam ich den Bescheid, dass alles ok war, das es aber gut war das man den Leberfleck entfernt hatte. Die Untersuchung hatte gezeigt, dass neoplastische Zellen vorhanden waren und dass er wahrscheinlich irgendwann angefangen hätte sich zu verändern. Also war das ganze wenigstens für etwas gut!

Die Schulferien haben erst am 24. Dezember angefangen und  so hatten wir bis zum Schluss Vollgas. Am 23. als meine ganze Familie angekommen war (Mama und Bruder mit Familie), fühlte es sich endlich ein wenig wie Weihnachten an!

Wir haben die gemeinsame Feiertage sehr genossen und auch wenn auch wir hier oben in den Bergen eine grüne Weihnachtszeit hatten, gab es wenigstens auf der Piste genug Kunstschnee zum Skifahren. So sind wir am Heiligen Abend und auch am 25. und 26. oben gewesen und hatten drei  herrliche Skitage! Natürlich waren die Schneeverhältnisse alles andere als optimal, was anderes kann und darf man sich natürlich nicht erwarten, wenn 95 % vom Schnee auf der Piste künstlich ist und es neben der Piste fast grün ist…

Fast die ganze Truppe
Noch recht grün im Tal...

Wir haben es auf jeden Fall sehr genossen – die Bewegung und der frische Luft, die Sonne und die gemeinsame Zeit, was kann man sich mehr wünschen! :-)

Am 27.12. auf 1100 Hm - noch recht grün für die Jahreszeit... 

Am Sonntag legten wir eine Skipause ein und sind wandern gegangen, eine schöne gemütliche kleine Runde im Gauertal.

Am Montag stand wieder Skifahren auf dem Programm. Ganz ehrlich, wäre meine Familie nicht da gewesen, wären wir nicht Ski gefahren – wir hätten bessere Verhältnisse abgewartet. Natürlich wollten sie die Tage ausnutzen und wir wollten die gemeinsame Zeit genießen – also sind wir zu Mittag alle zusammen (außer meiner Mama, die nicht Ski fährt) mit dem Lift hinauf.

Schon nach einer halben Stunde, bei der dritten Abfahrt ist es passiert. Ich hatte einen kleinen Sturz und spürte sofort, dass etwas im Knie passiert war. Ich konnte aber aufstehen und dachte, vielleicht ist es doch nicht so schlimm. Zumindest hoffte ich das, auch wenn mir mein Körper eigentlich etwas anderes sagte, denn ich zitterte ziemlich als ich versuchte mich zu sammeln und die Kinder nicht allzu viel anmerken zu lassen. Da wir nicht weit weg von der Bergstation waren, rutschte/fuhr ich den Kindern vorsichtig und hauptsächlich auf dem gesunden Bein weiter vor, bis wir oberhalb von der Bergstation angekommen waren. Die ganze Zeit ging es bei mir im Kopf hin und her: „Was war passiert? Wahrscheinlich ist es eh nichts Schlimmes… Wenn aber doch… Es fühlt sich aber ganz ok an… Am besten machen wir eine kleine Pause und schauen dann weiter…“ und immer wieder zitterte ich.

Als mein Bruder mit Familie bei uns ankam, fragte ich ob sie nicht auch eine kleine Pause machen wollten. So stellten wir die Skier hin und gingen über die Terrasse. Es fühlte sich in meinem Knie nicht gut an und so änderte ich meine Meinung. Sollte das Knie anschwellen, würde ich vielleicht nicht in der Lage sein selbst runter zukommen. Ich sagte meinem Bruder, dass ich lieber gleich runter fahren wollte und die Mädels wollten mit Mama mit. So holten wir die Skier und gingen zur Bahn. Die Treppe hinunter war eigentlich kein Problem. Ich bin vorsichtig gegangen, zuerst das gesunde Bein und dann das „kaputte“ und achtete immer darauf, das Knie gerade zu belasten.

Als wir im Tal ankamen gab es noch eine Treppe. Meine Mäuse waren super brav und haben ihre Skier alleine getragen. Nur habe ich immer Angst wenn sie eine Treppe mit Skischuhe und Ski runter müssen - nur mit den Skischuhen eine Treppe hinunter zu laufen ist eine Kunst für sich, und dabei die schweren Skier zu tragen... wenn da einer stolpert und Kopf voraus runter fliegt… Als ich unten ankam habe ich mich also umgedreht um sie auf den letzten Stufen den Skiern abzunehmen, dass gefiel mein Knie aber gar nicht und schon lag ich zum zweiten Mal auf dem Boden – diesmal tat es noch weh.

Zwei nette Männer, die gerade vorbei kamen fragten vorsichtig, ob sie mir aufhelfen sollten oder lieber liegen lassen. Bitte aufhelfen, sagte ich und kam mit Ihrer Hilfe wieder auf dem gesunden Bein hoch. Vorsichtig testen ob es noch hält, doch es ging – nur nicht drehen!! Sie boten sich noch an, meine Skier bis zum Auto zu tragen und da sagte ich nicht nein. Ich ging vorsichtig, auf meinen Stöcken gestützt, die kurze Strecke bis zum Auto und stellte fest, es ging wieder. Ich bedankte mich bei meinen Helfern, zog die Skischuhe aus, packte die Sachen ins Auto und wir fuhren die 3 Minuten nach Hause. Die Kinder habe ich bei meiner Mama abgeliefert und bin gleich weiter zum Arzt gefahren.

Röntgen, MRT und dann der Bescheid – (vordere) Kreuzband ab, zerfetzt, nicht mehr zu retten… 

Schiene und Krücken bekommen

...einschreiben, Narkosegespräch, ab ins Zimmer und auf OP warten…

Wenigstens gibt es vom Bett aus eine schöne Aussicht... ;-)

…und warten und warten und warten...

Ich hatte seit dem Frühstück um 10 Uhr nichts mehr gegessen und so gegen Abend um 19 Uhr hatte ich schon mächtig Hunger. Essen war natürlich nicht erlaubt, ein wenig stilles Wasser trinken zum Glück schon. Kurz nach 20 Uhr kam die Nachtschwester vorbei und sagte, ich könne mich ausruhen, ich käme vor Mitternacht sowieso nicht dran. Hmmm… dachte ich, dann wasche ich mir doch schnell die Haare – wer weiß wenn ich das nächste Mal dazu komme… ;-)

Danach habe ich versucht ein wenig zu schlafen was aber leider nicht besonders gut funktioniert hat. Ich war schon ein wenig aufgeregt wegen der OP und ich glaube ich bin erst nach Mitternacht eingedöst. Wenigstens hatte ich keine Schmerzen. Kurz vor drei bin ich aufgewacht und dachte, jetzt muss es doch bald mal los gehen, sicherheitshalber gehe ich mal auf die Toilette… wieder zurück im Bett bin ich wieder eingedöst und erst um 04:20 Uhr wurde ich von der Nachtschwester geweckt - es ging los! Ich war die letzte in dieser Nacht, die dran kam und das machte mich noch mehr Nervös. Sie hatten den ganzen Nacht operiert, hoffentlich sind sie noch fit genug… auf der anderen Seite war es ja eine Routineoperation für sie, ich möchte nicht wissen wie viele Kreuzbänder sie jeden Winter machen…

Was sie bei mir gemacht haben: es wird die Sehne eines Muskels an der Rückseite des Oberschenkels (M. Semitendinosus) abgenommen, diese wird vierfach aufeinandergelegt wodurch eine neue Ersatzsehne für das Kreuzband entsteht. Das neue Kreuzband wird mit Hilfe eines Endobuttons im Oberschenkelknochen verankert und am anderen Ende im Bereich des Schienbeinkopfes mit 2 Titanschrauben fixiert - und voilà, ein neues Kreuzband ist da! ;-)
(Wer genauer darüber lesen möchte, kann hier hineinschauen: Semitendinosusersatzplastik mit Endobuttonfixation.)

Irgendwann zwischen sechs und sieben Uhr morgens war ich dann wieder repariert und zurück in meinem Zimmer. Um halb acht kam schon das Frühstück – endlich was zum Essen!! 


*glückglückglück*

Guten Morgen Bein! 

Zu Mittag kam mir mein Bruder holen und ich konnte mich zu Hause weiter ausruhen. Zum Glück hatte ich ja eine riesengroße Hilfe zu Hause - meine Mama, meine Schwägerin und mein Bruder haben alles gemacht und ich durfte mich in den ersten drei Tage daran konzentrieren das Bein hochzulegen und zu kühlen :-) Vom Herzen vielen Dank für die Hilfe!!!

Vom Arzt habe ich ein Übungsprogramm mit bekommen...



...und ich habe gleich am Operationstag losgelegt. Am späten Nachmittag startete ich ein Versuch die Übungen durchzuführen. Es ging nicht einmal so schlecht, abgesehen davon, dass ich überhaupt keinen Kontakt mit meinem Quadriceps bekommen habe. Was ja auch kein Wunder war, da das ganze Bein noch betäubt war ...lach... aber wenigstens konnte ich das Bein recht gut strecken (was sehr wichtig ist) und auch beugen :-)

In den ersten Tagen nach der OP, solange das Bein noch betäubt war, musste ich die Schiene dran lassen und durfte das Bein nur mit dem Eigengewicht "belasten", quasi am Boden nur abstellen. So feierten wir Silvester gemütlich zu Hause:

Knie kühlen ist wichtig!!
Gutes neues Jahr!!

Am 01.01. habe ich die Schiene entfernt und durfte schon anfangen das Bein leicht zu belasten. Am Samstag bekam ich jede Menge Krankenbesuche und bin fast den ganzen Nachmittag auf meinem Stuhl in der Küche gesessen und habe das Knie gekühlt. Da fingen die Schmerzen langsam an... nicht im Knie, sondern die Blutergüsse im Unterschenkel taten mir weh und es wurde nur noch schlimmer. 

Das Knie sieht nicht einmal so schlimm aus...
...die Blutergüsse machen mir aber im Moment sehr zu schaffen.

Am Sonntag hat es dermaßen weh getan, dass ich jedes Mal als ich aufgestanden bin und das Blut ins Bein hinein geschossen ist, hätte schreien können... Meine Übungen dagegen, habe ich zum Glück ohne größere Probleme durchführen können :-) Bewegung tut nur gut - was für eine Überraschung ...lach... ;-) Nur längeres Stehen, z.B. beim Essen zubereiten, war und ist noch sehr anstrengend... Meine Familie ist am Sonntagvormittag nach Hause gefahren und so muss ich den Haushalt jetzt selber schmeißen. Zum Glück habe ich sehr viel Hilfe von meinen braven Mädels :-)))

Am Schlimmsten war bzw. sind die Schmerzen am Schienbein. Mein Schienbein war am Sonntag und Montag ganz rot und ganz heiß... So habe ich mich am Montagnachmittag sehr auf die erste Physiotherapie und der erste Arztbesuch seit der OP gefreut. In der Physio habe ich erfahren, dass Sportler häufig die schlimmeren Blutergüsse haben und davon auch die schlimmeren Schmerzen als nicht-Sportler... hmmm... Ich bekam die Anweisung, das Bein bis auf weiterem nicht zu belasten, Topfen aufzulegen (warum bin ich selber nicht auf die Idee gekommen...) und auch mit einem Gel (Hirudoid Gel) einzuschmieren, weiter hoch zu lagern und kühlen, kühlen, kühlen...

So versuchen wir jetzt über die Runden zu kommen und ich denke es geht soweit recht gut. Ich mache weiter meine Übungen damit ich die Streckung und die Beweglichkeit im Knie - ich habe schon fast volle Streckung und kann bis 70 Grad beugen - beibehalte. Ich mache 3-4 Mal am Tag einen Topfenwickel und es scheint als ob es hilft, denn die Schmerzen sind zum Glück erträglich geworden - es geht also in die richtige Richtung, langsam aber sicher - Hauptsache es geht weiter!! :-))

Und sonst... ja, was soll ich sagen. Als ich in der Klinik lag und auf meinem OP wartete, war ich nur so unendlich dankbar, dass es mir so gut geht. Am frühen Nachmittag verletzt und am späten Nachmittag schon beim Arzt gut aufgenommen. Und was ist schon ein Kreuzband...? Es gibt so viele schlimme Krankheiten, es gibt so viele Menschen auf der Welt die ein vielfach größeres Leid erleben und ertragen müssen... Mir geht es doch sooo gut!!!

Jetzt warte ich einfach ab, bis die ärgsten Schmerzen vorüber sind. Danach werde ich wieder anfangen das Bein zu belasten. Ich mache meine Übungen für die Beweglichkeit weiter und suche immer noch den vollen Kontakt mit meinem Quadriceps ...lach... Irgendwie scheint die Verbindung gekappt zu sein (was aber laut meiner Physiotherapeutin nach so einer OP ganz normal ist). Danach gibt es weitere Übungen für eine freie Gelenks-Beweglichkeit und der Vollbelastung und dann ist es Zeit für Koordinationstraining und Muskelaufbau. 

Skifahren, Laufen, Tanzen und Springen/Hupfen (und jegliche unkontrollierte Bewegungen) darf ich erst in ca. 9 Monate wieder, denn erst dann ist mein neues Kreuzband wieder voll durchblutet. Bis dahin kann ich Alternativsport wie Krafttraining, Fahrradfahren und Walken machen.

So werde ich in nächster Zeit nicht viel über Laufen berichten können, ich werde Euch natürlich auf dem Laufenden halten, wie es mir so geht. Eine ganz neue Herausforderung wartet auf mich im neuen Jahr und ich nehme sie dankend an! 

Mein Ziel für das neue Jahr: wieder laufen zu können ;-)


Ich danke alle, die es bis hierher durchgehalten haben und wünsche Euch ein gutes, verletzungsfreies und sportliches neues Jahr mit viel Gesundheit, Liebe und Zufriedenheit!!